Percussion in der Schule

Pressestimmen

Das Laute Konzert

Donnerstag 17. Februar 2005
Aula der Gesamtschule Dortmund Gartenstadt



Nicht nur laute Töne waren zu hören in der vollbesetzten Aula bei dem "Lauten Konzert" am Abend des 17. Februar in der Gesamtschule Gartenstadt. Im Gegenteil - auf der lediglich von Kerzen beleuchteten Bühnebildeten die "Afrokids" mit ihrer Percussionlehrerin Michaele Mohr mit einer sensiblen, stimmungsvollen Klangcollage den Auftakt des Programms, zu der sich nach und nach rhythmische Elemente zu einem pulsierenden, polyrhythmischen Geflecht auf afrikanischen Trommeln präzise zusammenfügten.

Orientiert an der Gruppe Stomp, saß man bei einem anderen Stück an Tischen mit Bechern und Würfeln zusammen und es begann ein rhythmisches "Tischgespräch", das das Publikum nach kurzer Zeit zum Mitklatschen animierte.










Bericht der Westfälischen Rundschau vom 30.5.2006

November - im Städtischer Saalbau Witten
Landeswetttbewerbs NRW 2004 "Folk & Worldmusic"

Irgendwann so Anfang November erwähnte Frau Mohr in einem kleinen Nebensatz: "Ach, ich habe uns übrigens für einen Wettbewerb in Witten angemeldet." Nichts Böses ahnend trommelten wir in gewohnter fröhlicher Weise weiter drauf los. Zwei Wochen vor dem Wettbewerb in einer der AG-Stunden - wir mit ernsten Gesichtern, konzentriert beim Trommeln - sagte Frau Mohr: "So, jetzt müsst ihr auch lächeln, das wird auf dem Wettbewerb auch beachtet." Wie? Lächeln? Da sind auch andere? Wer will uns bewerten? Waaaaas? Ach ja, sie hatte ja mal was von einem Wettbewerb gesagt; logischer weise sind da dann auch andere, und klar muss uns dann jemand bewerten. Nicht das erwartete Lächeln sprang in unsere Gesichter, sondern das blanke Entsetzten. Der eben noch schön gespielte Rhythmus brach zusammen und wir mussten erstmal einige Fragen klären. Wann war das noch mal? Was sind das für andere? Sind die gut? Wie läuft das eigentlich? Als wir am Ende der Stunde die Wegbeschreibung bekommen haben, war der erste Schock (Wir sind die ersten, die spielen.) schnell überwunden. Was waren das für andere Gruppen? Musikschule ..., Musikschule ..., Musikschule ..., Musikschule ..., O nein! Die sind bestimmt gut. Ob wir uns da behaupten können? Die spielen doch auch bestimmt schon voll ewig zusammen! Wir spielen ja erst seit Spätsommer 2004 in dieser Besetzung. Allen Befürchtungen zum Trotz rückte der Wettbewerb immer näher, die restlichen AG-Stunden vergingen wie im Flug, und schon war der Freitag vor dem Auftritt.


Eine Generalprobe wie sie im Buche steht: Was muss ich noch mal für ein Instrument spielen? Welches Stück war denn das? Haben wir das überhaupt schon mal gespielt? Nachdem wir uns über die Reihenfolge der Stücke im Klaren waren, musizierten wir - scheinbar jeder für sich - alles was man in der AG schon so gelernt hatte; ach, es war im weitesten Sinne des Wortes "kreative Musik". Völlig entmutigt und super aufgeregt beendeten wir die Probe und verabredeten uns am nächsten Morgen in Witten am Saalbau. Einigermassen wach und nicht wirklich ausgeschlafen schleppten wir gemeinsam unsere Instrumente auf die Bühne. Einer der großen Vorteile als erste Gruppe zu spielen: wir hatten Zeit zum Aufbauen. Nach 5-maligem Hin- und Herrücken hatten wir 'ne Position gefunden, die für alle gepasst hat. Den einzigen, den wir noch nicht gefunden haben war S... . Na ja, was machen wir jetzt? "Dann lass uns doch besser jetzt einspielen, bevor wir dazu keine Zeit mehr haben. Wenn S... nicht kommt, müssen wir ja auch ohne ihn spielen." sagte Frau Mohr und wir taten was uns geheißen.


Gleich mit den ersten Schlägen der Bass-Trommel, sie muss ihn wohl gerufen haben, kam S... durch die Tür und wir begannen schnell noch einmal von vorn. Gut, komplett waren wir ja jetzt, aber waren wir auch schon bereit vor einer Jury zu spielen? All diese Gedanken beiseite geschoben, spielten wir alles was wir zeigen wollten einmal kurz an: Ijexá, Djolé, Girassol und Gorungue. In dem Moment bemerkten wir noch nicht, dass sich das alles eigentlich ganz gut angehört hat und wir keine Angst haben mussten uns den Juroren zu stellen. Kurze Anmoderation und los geht's. Ja, der Einstieg hat geklappt! Und es läuft. Fröhlich über den guten Start setzten wir das Lächeln auf, welches uns in der Probe nicht gelungen war. Die Jury lies sich nichts entlocken. Das etwas fies dreinschauende Pokerface, was wir schon bei der Eröffnung gesehen haben, hat sich nicht verändert; nur schrieben sie jetzt ab und zu was auf die vor ihnen liegenden Zettel. Gut, wer nicht fröhlich zuschauen will, der hat schon. So wanderten die Blicke weiter zur hinter der Jury sitzenden Gruppe, die nach uns dran ist. Erfreut darüber, dass ihnen unsere Musik zu gefallen schien, flog die Aufregung langsam davon und wir spielten einfach. Spätestens nachdem wir die kleine eingeübte Gesangseinlage, die wir einstudiert hatten, überlebt haben, also den letzten Engpass passiert, wurde uns allen klar, dass das ein richtig schöner Auftritt war. Absolut erleichtert beendeten wir auch das letzte Stück, räumten unsere Instrumente von der Bühne. Auf dem Weg neben den Zuschauerreihen passierten wir die Gruppe, die jetzt auf die Bühne musste, empfingen noch einige Glückwünsche und waren einfach nur glücklich! Lange, lange mussten wir dann warten bis wir das Ergebnis wussten. Die Tage vergingen, J... lief schon grimmig durch die Schule und erzählte allen, dass wir letzter geworden seien, bis wir endlich die Botschaft bekamen, dass wir uns auf den dritten Platz gespielt haben! Ein schöner Auftrittstag mit turbulenter Vorbereitung war abgeschlossen und wir immer mehr motiviert, weiter zu spielen und zu spielen und zu spielen.

Stefan Beckmann und Michaela Schaumann